Old Broughtonians Fallout

Harrington District 1 – by Edith Bloom

Mit hoch gegriffenen Vorsätzen war das Board of Broughton im Frühjahr letzten Jahres in die Finanzierung und Neuausrichtung der Broughton Academy eingestiegen. Federführend zeigte sich dabei Boardmember Frederic Winterbottom, der noch im Juli letzten Jahres in einem Interview mit dem Daily Observer ein Neuaufleben von alten Tugenden und Traditionen ankündigte: Der Code of Conduct sollte wieder hochgehalten und die Geburtsstätte des Harrington Rugby in Form eines neuen Stadions entsprechend gewürdigt werden. Großzügige Investitionen wurden versprochen. 

Und nun? Nach der teuren Erneuerung des Lighthouses wurde der Neubau des Rugbystadions urplötzlich gestoppt. Dringende Sanierungen am Schulgebäude sollen vorerst um ein Jahr aufgeschoben werden, heißt es. Der Kauf neuer Lehrbücher ist derzeit nicht absehbar. Was ist da los an der Broughton Academy und im sonst so finanzkräftigen Board of Broughtons? 

Wie uns ein Insider verrät, seien die Neuerungen in der Schülerschaft auf zu große Gegenwehr gestoßen. Von einem Honour Court an der Akademie im letzten Dezember ist die Rede. Seitdem rumort es im Board. Mehrere große Geldgeber*innen seien in Folge der Ereignisse direkt ausgetreten. Oswald Nigellus soll laut unseren Quellen eine Niederlegung seines Amtes angeboten haben. Selbst Frederic Winterbottom steht im Gegensatz zum Vorjahr aktuell zu keinem Interview zur Verfügung. Schriftlich wurde uns mitgeteilt, dass er selbstverständlich weiterhin Teil der Old Broughtonians bleibe. Die von ihm angekündigte Finanzierung des teuren professionellen Rugby-Trainers für Punktspiele und Abschlusstrainings laufe noch bis Endes diesen Jahres. Selbiges gelte für die Lizenz der Harrington Harriers zur Ligateilnahme in der Honour League. Wie es danach weitergeht, bleibt jedoch offen. Und ob die rekrutierten Profispieler*innen des Vereins nun wirklich die angeblich angekündigte Prämie “auf die Hand” bekommen werden, wie gemunkelt wurde, darf ebenfalls bezweifelt werden. 

Könnte es damit bereits nach einer Saison für die Harriers gelaufen sein, bevor sie sich überhaupt richtig etablieren konnten? Und was ist mit dem Vakuum an politischer und finanzieller Macht, das sich nach Wegfall einiger Member des Board plötzlich auftut? 

Auf die Broughton Academy werden wohl heftige Einsparungen zukommen, wenn sich niemand findet, um dieses Vakuum zu füllen. Wie sich das auf die bisher ohnehin durchwachsene und von häufigen Änderungen geprägte Ausbildung der zukünftigen Wächter*innen Großbritanniens auswirken wird, lässt sich bisher kaum erahnen. Immerhin, die wissenschaftliche Forschung an der Akademie scheint durch externe Geldgeber wie das Nightingale Institute gesichert.

Aber vielleicht ist auch schon Rettung in Sicht. So werden bereits illustre Namen in den Ring geworfen, die jetzt ihre Chance wittern, Einfluss auf das Board und damit die Academy zu gewinnen. Einer dieser Namen dürfte viele verstören. Ausgerechnet das Gesicht der Freedom Front, die an den Grundfesten unseres Systems rüttelt, hat öffentlich Interesse bekundet: Die Duchess of Lancaster, Tristania Devereaux-Montmorency, hat nach 1 ½ Jahren der Babypause angekündigt, als ehemalige Anwärterin der Academy mit ihrem Privatvermögen in das Board of Broughtons einsteigen und die Academy finanziell unterstützen zu wollen. Ihre Chancen, dies auch in die Realität umzusetzen, werden jedoch eher als gering eingeschätzt. Immerhin hat sie die Ausbildung zur Wächterin nie abgeschlossen und wohl auch eher keine Unterstützer*innen unter den als konservativ geltenden Old Broughtonians.

Es bleibt also spannend, wie es politisch und finanziell weitergeht mit der Broughton Academy. Mehr dazu demnächst im Daily Observer. 

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