Bake Off-Season has finally come!

Endlich ist es soweit.  Es ist Zeit, Schürze, Nudelholz und Schneebesen herauszuholen. Stockt eure Mehlvorräte auf! Lagert Eier! Das große Bake Off steht vor der Tür.

Das gesamte magische Großbritannien hält vor Spannung die Luft an, während ein kleiner Teil allen Mut zusammennimmt und sich dem Best of the Best stellt.
Denn beim großen Bake Off treten die begnadetsten – oder zumindest die mutigsten – Bäcker*innen des Landes gegeneinander an. Indem sie ihr bestes britisches Weihnachtsrezept backen und anschließend einer knallharten Jury präsentieren.

Das Bake Off ist nicht umsonst eine der beliebtesten magischen Traditionen der Moderne. Kaum ein Ereignis eint die Menschen in Großbritannien so, wie das alljährliche Backen und die Frage, wer denn nun die allerbesten Mince Pies, Christmas Cakes oder Puddings backt. Und das mittlerweile seit über sechzig Jahren!

Wahrscheinlich ist unser Wettbewerb bei vielen Jüngeren in der magischen Gemeinschaft heute sogar bekannter als die ursprüngliche Tradition, auf der das Bake Off beruht:

Oder wussten Sie, dass alte magische Familien, wenn sie in früheren Jahrhunderten zu großen Festen geladen wurden, den Brauch pflegten, ganz besonders zubereitete Speisen und Getränke als Gastgeschenke zu überreichen?
Diese kulinarischen Kostbarkeiten wurden entsprechend auf einer sehr langen (Schau-)Tafel angerichtet, an der sich schließlich entlang gekostet wurde. Nicht ohne die einzelnen Speisen natürlich ganz besonders zu loben.
Dass sich die Anwesenden beim großen “Schauen und Loben” allerdings häufig mit fremden Federn – nämlich denen ihres Personals – geschmückt haben, bleibt wohl anzunehmen.

Als sich schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts die magische Gesellschaft auch für sogenannte Exceptioners, also Personen öffnete, die als erste ihrer Blutlinien eine nun spezifische magische Norm erfüllten, gelang es dem “Schauen und Loben” nicht – wie vielen anderen originär magischen Traditionen übrigens auch – sich auf die Neuankömmlinge in der Gesellschaft zu übertragen. Sie brachten stattdessen ihre eigenen Bräuche mit in unsere 2nd World.

Vieles Alte von großem Wert für unsere gemeinsame magische Identität drohte bald in Vergessenheit zu geraten. Nicht wenige der alten Konsensfamilien fühlten sich gar kulturell überrannt von den sogenannten “1st Worlders” – wie sie geringschätzend in den Jahrzehnten rund um die Jahrhundertwende genannt wurden. Denn die Bevölkerungszahlen des magischen Großbritanniens von 1880 bis 1930 explodierten förmlich.

Der noch junge Daily Observer startete schließlich im Januar 1920 die einjährige interaktive Bildungs-Serie “Our Magical Magic Britain”, um den vielen Neuen in der magischen Gesellschaft die guten alten Traditionen und Bräuche der 2nd World näher zu bringen.
Der Observer leitet mit dieser sogenannten “Magic Britain”-Serie nicht nur seine auflagenstärksten Jahre ein, sondern etablierte sich auch als Großbritanniens progressivste Zeitung.
Für viele der Neuen wurde der Observer so zum ersten sicheren Heimathafen in der 2nd World. Nicht zuletzt natürlich, weil das Zeitungswesen allgemein seine Vorbilder jenseits der Weltengrenze hatte und viele der alten Konsensfamilien der Zeitungslandschaft grundsätzlich skeptisch gegenüber standen.

“The Age of Newspaper arrived late in magical Britain. Without Bakery it probably never would have”, fasste Charlotte Irving – Siegerin des Jahres 1952 und berühmte Gesellschaftsforscherin – einst die enge Verstrickung von Bevölkerungswachstum, der “Magic Britain”-Reihe und dem generellen Aufstreben des magischen Zeitungswesens im 20. Jahrhundert zusammen.

Das große Bake Off – eine entsprechend moderne back- und weihnachtsspezifische Adaption der alten “Schauen und Loben”-Tradition nahm 1920 seinen Anfang, als das große Finale der “Magic Britain” Serie. Ein mit Bedacht gewähltes Finale, nicht nur weil Weihnachten quasi das Ende des Jahres markiert. Sondern weil gerade Weihnachten zu den wenigen Festen und Traditionen zählt, die sich auch in der magischen Welt über die Konsensjahrhunderte hinweg erhalten haben.

Das Betonen von Gemeinsamkeit statt Unterschied kam 1920 gut an. Es wurde ein anhaltender Erfolg. Bis heute.
Vielleicht vermag unser Backen einmal wieder etwas von seinem weihnachtlichen Zauber zu entfalten und damit das zu schaffen, was der Politik in unserer Gesellschaft immer mehr zu entgleiten scheint: Uns, die Menschen, zu einen.
Und wenn es nur für vierzehn weihnachtliche Tage in der Küche ist.

In diesem Sinne:
Möge das Backen beginnen!

Die Redaktion des Daily Observers

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert