„I lost everything in that moment“ – How the use of Bocapine destroyed a woman’s life

Seit die Diskussionen rund um das Harrington Baby toben, erreichen uns viele Zuschriften mit Fragen, wie andere Länder mit einer solchen Situation umgehen. Wir wollen daher heute einen Blick ins Ausland werfen und darüber aufklären. Zusätzlich haben wir mit einer Betroffenen gesprochen, die erzählt, wie der Eingriff ihr Leben verändert hat. 

Unser Justizexperte Hamilton Mitchell versucht sich zunächst an einer Einordnung des aktuellen Falls rund um das Harrington Baby: “Die momentanen Debatten werden sehr emotional geführt. Man gewinnt insgesamt das Gefühl, dass wir hier über mehrere hundert oder gar tausend Fälle von Zwangsabtreibungen im Jahr sprechen. Das möchte ich zunächst korrigieren: Es gibt nur sehr wenige Fälle, wo der entsprechende Paragraph überhaupt zur Anwendung kommt. Meistens dauert es ohnehin so lange, einen Verhandlungstermin zu bekommen, dass das Baby längst geboren ist, wenn die Mutter vor Gericht muss.”

Trotzdem gelang es uns, eine Betroffene ausfindig zu machen, die über ihre Gefühle nach der Abtreibung spricht. “Bei mir ist das jetzt schon ein paar Jahre her. Ich musste damals einsitzen, weil ich mehrere Rechnungen nicht bezahlen konnte, denn der Kindsvater hat sich mit meinem wenigen Geld davon gemacht. Zigaretten holen, man kennt das ja”, erzählt uns Edith Ward. “Und dann saß ich da in Bridgewater und mir wurde gesagt, dass ich das Kind verliere werde. Ich muss heute noch weinen, wenn ich daran denke. Ich hab in dem Moment alles verloren. Manchmal wache ich nachts auf, schweißgebadet von den Albträumen. Ich habe seitdem den Glauben an das System verloren.”

Magic Britain nimmt bei der Nutzung von Bocapin zur Gefangenenregulierung in Europa mittlerweile eine Sonderrolle ein, beruft sich auf das alte Kanonische Recht. In den meisten anderen europäischen Ländern ist der Einsatz von Bocapin heutzutage verboten. Nur im Osten kommt das Mittel noch zum Einsatz. 

Vor dem Verbot gab es bereits in einigen Ländern Bestrebungen, den Einsatz des Mittels so zu handhaben, dass möglichst keine Schwangeren von der Einnahme betroffen waren. In Frankreich und Italien wurde Schwangeren stattdessen die Möglichkeit gegeben, bei Bagatellfällen statt ins Gefängnis zu gehen, eine Strafe im sozialen Bereich abzuarbeiten. Westdeutschland setzte dagegen auf die Methode, den Zeitpunkt des Haftantritts möglichst variabel zu halten, um eine Regelung zum Wohle des Kindes zu finden. 

Einzig Schweden setzt heute noch auf den Einsatz von Bocapin. Das Land beobachtet die aktuelle Diskussion in Magic Britain daher mit besonderem Interesse. “Unsere Bevölkerung steht aber hinter diesem Gesetz. Schließlich handelt es sich dabei um Kriminelle”, so eine Sprecherin der schwedischen Regierung. 

In Magic Britain werden die Stimmen pro Abschaffung dagegen immer lauter. Edith Ward begrüßt daher die Aufregung, die das Harrington Baby momentan schafft. “Es tut zwar weh, täglich daran erinnert zu werden, aber vielleicht ändert sich ja endlich etwas!”

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