Our Romantic Series: Blossom of Love

In unserem Fortsetzungsroman folgt heute der dritte Teil der Geschichte „Blossom of Love“ unserer Redakteurin Abigail Cribb.

Teil 3: Eine morgendliche Begegnung

Am nächsten Morgen stand Edward wie üblich mit Sonnenaufgang auf und bereitete sich auf den Tag vor. Er war vollkommen übernächtigt nach den schlaflosen Stunden und ärgerte sich immer noch über die Ankündigung von Lord Mortimer Harrisville, schon wieder auf einen Besuch bei Lady Delilah vorbei zu schauen. Dabei war er doch erst vor einem Monat hier gewesen…

Der Gärtner schnappte sich seine Arbeitsgeräte und begann vor dem großen Herrenhaus die Auffahrt herzurichten: Unkraut zupfen, Blumen richten, Muster in den Kies harken. All das tat Edward mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch: Du kannst sie nicht haben! Bilde dir nicht ein, dass da etwas zwischen euch ist. Sie wird Lord Harrisville heiraten.

Beim letzten Gedanken wurden seine Fingerknöchel am Stiel der Harke ganz weiß, weil er sie so fest umklammerte. Dabei wurde er die ganze Zeit über das Gefühl nicht los, dass er beobachtet wurde. Mehrfach blickte er sich um, aber bis auf den Hasen, der über das weitläufige Rasenstück vor dem Haus flitzte, sah er niemanden. Bis er den Kopf hob und zum Haus hinauf sah.

Hinter einer der Gardinen meinte er, eine leichte Bewegung entdeckt zu haben. Der Lage nach zu urteilen, müssten die Fenster zu den Gemächern von Lady Delilah gehören. Und tatsächlich – plötzlich ging das Fenster auf und Lady Delilah trat auf den Balkon hinaus.

Sie trug einen rosafarbenen, mit Spitzen besetzten Morgenmantel und hatte sich ihre goldenen Locken nur lose aus dem Gesicht gebunden. Zufrieden lächelte sie in die Morgensonne und blickte dann zu ihrem Gärtner hinunter.

Edward wurde bei ihrem Anblick rot und harkte umso energischer an seinem Stück Auffahrt herum. Aber er konnte die Augen nicht lange von ihr lassen und blickt wieder hinauf… und direkt in die blauen Augen von Lady Delilah, die ihn unverwandt anschauten. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die weiße Hand hob und ihm locker zuwinkte.

Edward schloss kurz seine Augen. Die Gedanken rasten durch seinen Kopf und er brauchte einen Moment. Sie ist so wunderschön. Warum tut sie mir das nur an? Nein!

Dann öffnete er die Augen, während sich seine Miene versteinerte. Er nicte ihr kurz höflich zu und nahm anschließend schnell seinen Eimer und seine Harke und ging ein paar Schritte weiter, ohne sie noch einmal zu beachten.

Hätte er zu ihr hinauf gesehen, hätte er Lady Delilahs verwirrten Gesichtsausdruck auf seine Reaktion gesehen. Während sie ihm noch nachblickte, trat ihre Zofe von hinten an die Lady heran und bat ihr, das Kleid für den Tag zu wählen.

Lady Delilah zuckte enttäuscht mit den Schultern und verließ den Balkon – mit dem festen Vorsatz, sich bei ihrem Gärtner zu erkundigen, ob alles in Ordnung sei. Allerdings wurde sie sofort von ihren Bediensteten in Anspruch genommen, die alles für den morgigen hohen Gast bereiten wollten – und schon hatte sie Edwards Benehmen vergessen.

Edward aber konnte sie nicht vergessen. Ihren Anblick auf dem Balkon. Immer wieder kreisten seine Gedanken um sie. Er beschloss, in der Mittagspause ein kühles Bad im nahen Weiher zu nehmen. Das würde ihm Abkühlung verschaffen und auf andere Gedanken bringen…

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