Erst versetzte es die französische und mailändische Klatschpresse in Aufruhr, dann verbreitete es sich über den Kontinent und nun hat es wohl endlich den Ärmelkanal überquert. Das perfekte Rezept für einen Skandal wurde geschrieben – und wo, wenn nicht in Frankreich? Bisher stehen nur Übersetzungen französischer Klatschspalten zur Verfügung, aber die Rezeptzutaten haben sich gewaschen!
Man nehme: Ein Ferienhaus in Südfrankreich im Besitz einer alten britischen Familie und dazu als Gäste die Söhne einflussreicher französischer Familien. Pierre de Bauffremont und Jerome de Bauffremont-Carency sind keine unbeschriebenen Blätter in der französischen Presse, aber bisher vor allem durch ausgelassene Partys und le savoir-vivre in ihrer Wahlheimat Mailand bekannt. All dies bisher eher wohlwollend toleriert durch ihre Familien, die schützend die Hand über Europas begehrteste Junggesellen halten. Eine solche Party soll wohl zuletzt in Südfrankreich in besagtem Ferienhaus stattgefunden haben. Aber statt heißen Gerüchten und neu geschlossenen Liebschaften endete die Party wohl ganz anders als erwartet. Beide Erben kehrten gerüchteweise schwerst traumatisiert von der Veranstaltung zurück und Monsieur Bauffremont-Carency befindet sich seither wohl in seelsorgerischer Behandlung, um das ihm zugefügte Trauma zu verarbeiten.
Genaue Berichte werden bisher angeblich zurückgehalten, aber eines drang doch nach draußen: Britische Wächter*innen hätten die Party gesprengt und Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die eher an die Cosa Nostra als das edle britische Wächtertum erinnert hätten. Eine Peinlichkeit, die von britischer Seite bisher vehement dementiert wird.
Die Familien Bauffremont und Bauffremont-Carency sind jedoch Schwergewichte auf dem politischen Parkett in Frankreich und Stimmen munkeln, ihre Oberhäupter seien empört. Empört genug für wütende Depeschen an die britische Auslandsvertretung in Paris. Dieser Bericht wird also wohl eher nicht der letzte zur French Connection sein, aber definitiv der erste auf britischem Boden.