Der Fortschritt in der nicht magischen Welt – Wir haben es kommen sehen und abgewartet. Gehofft, dass wir es aussitzen können. Aber das war ein Irrtum. So wie die Eisenbahn und der Geschirrspüler sich durchgesetzt haben, werden nun Ortungssysteme und Netzwerke kommen, die die Welt transparenter und für uns das Mimikry immer unmöglicher machen.
1957 brachte die Sowjetunion mit Sputnik 1 den ersten künstlichen Satelliten in eine Erdumlaufbahn. Wissenschaftler*innen in der 1st World fanden schnell heraus, dass sich anhand des Dopplereffekts der Orbit eines Satelliten bestimmen lässt. Und wenn man diese Berechnung umkehrt, kann man anhand der Satellitenumlaufbahn nach dem gleichen Prinzip die Position eines Empfängers auf der Erde bestimmen.
Es dauerte nicht lang und das US-Militär begann an einem Ortungssystem zu arbeiten. Inzwischen kreisen 11 von geplanten 24 Satelliten des neuen NAVSTAR-GPS-Systems im Orbit und strahlen ständig Funksignale aus. Aus den Signalen von vier dieser Satelliten kann ein GPS-Gerät mit Hilfe eines Verfahrens namens Trilateration die aktuelle Position berechnen.
Ursprünglich war GPS nur für militärische Zwecke entwickelt worden. Aber das änderte sich, nachdem 1983 ein Flugzeug auf dem Weg von Anchorage nach Seoul vom Kurs abkam, dabei unbemerkt in den Luftraum der UdSSR eindrang und deshalb von einem sowjetischen SU-15-Kampfjet abgeschossen wurde. Alle Passagiere und die Besatzung kamen dabei ums Leben.
Zwei Wochen nach diesem tragischen Vorfall schlug US-Präsident Reagan vor, GPS auch für die zivile Nutzung freizugeben, damit derartige Navigationsfehler niemals wieder zu einer solchen Katastrophe führen könnten. Und seitdem geht es in großen Schritten voran.
Parallel dazu gibt es mit der Entwicklung von Computern seit Anfang der 1980er-Jahre bereits erste auf Wählverbindungen und Netze, wie etwa das 1982 etablierte EUnet (European Unix Network) mit Knoten in den Niederlanden, Dänemark, Schweden und England. Darüber können Rechner an unterschiedlichen Standorten miteinander in Verbindung treten.
„In Europa ist man vollkommen davon überzeugt und fördert auch politisch und finanziell, dass die Protokolle der Open Systems Interconnection-Welt in Kürze weit verfügbar und stabil implementiert seien und damit eine Basis für die herstellerunabhängige Vernetzung existieren würde”, erklärte bereits 1985 ein First Worlder aus Deutschland.
Seitdem sprießen solche Netze wie Pilze aus dem Boden und versenden Briefe darüber, die die 1st Worlder E-Mail nennen. Immer mehr Menschen erhalten Zugang zu diesen Netzen.
Was bedeuten diese Entwicklungen für die 2nd World? Verstecken wird immer schwieriger! Satelliten von oben, die alles orten können, und ein sogenanntes Internet, das blitzschnell Informationen verteilen kann. Nicht nur, dass es komplizierter wird, mit den Entwicklungen mitzukommen, sie gefährden auch unsere Weltentrennung. Bald ist kein Flecken Erde mehr unbekannt, kein Mensch mehr verborgen. Diese Informationen können dann analysiert und leicht verbreitet werden. Und das sind nur die Anfänge, die erahnen lassen, wohin sich das Ganze noch entwickeln könnte!