Scientist Talks About “Harrington Massacre”

by Andrew Whitehall.

1980. Das Massaker von Harrington Hall. Jahrelang als Anschlag der Awakening-Bewegung vertuscht. Die Broughton Group wurde verhaftet und wieder laufen gelassen, es war von Experimenten die Rede. Doch eine Frage bleibt: Was passierte 1980?

Endlich ist es soweit. Endlich treffe ich die Frau im gepunkteten Kleid, die angeblich Antworten auf all die Fragen hat, die mir seit der Lektüre von Blottings neuestem Werk im Kopf herum schwirren

Eigentlich wollte ich die renommierte Wissenschaftlerin – der Daily Observer setzte hier vor kurzem das Wörtchen “früher” ein – schon zur Bingo Night im Pub von Harrington treffen. Leider hatte ich mich nicht rechtzeitig um den neuen Teleportationsmarker gekümmert, der irgendwo im Forest steht. Also setzte ich mich in den Bus, der alle paar Stunden nach Harrington unterwegs ist. Der Bus blieb allerdings an einer einsamen Tankstelle im Nirgendwo hängen und ich verpasste die Frau im gepunkteten Kleid.

Doch ich habe Glück. Am Samstag sei sie erneut im Pub, schreibt sie. Werde dort sogar auftreten. Es ist Open Mic Night. Dieses Mal komme ich rechtzeitig an. Ich sehe sie sogar noch auf der Bühne. Ein etwas fahriger, wirrer Auftritt. Sie redet über ihre wissenschaftliche Arbeit, Kristalle und darüber, es denen da oben mal so richtig zu zeigen.

Nach ihrem Auftritt setzen wir uns an einen Tisch. Sie bestellt ein Guinness – man scheint sie hier zu kennen – und ich kann endlich meine Neugier stillen.

Ihr Name ist Sinéad O’Sullivan. Ihre Spezialität ist die Magische Forensik und die Forschung an Magiespeichern. 1980 befand sie sich zur Zeit des vermeintlichen Massakers in Harrington Hall.

Daily Observer: Erzählen Sie mir einmal, wie haben Sie das Massaker in Harrington Hall erlebt? 

Sinéad O’Sullivan: Massaker war es ja nun nicht. Also irgendwie schon. Das war ja dann nur der… Arbeitstitel, wenn man so will. Hm, das klingt auch nicht richtig, naja. Also jedenfalls war ich dort undercover in Harrington Hall in einer Experimentreihe vom Nightingale. Unter Balfour damals. Aber als Wissenschaftlerin, Wächter bin ich nie gewesen. Also jedenfalls wollten wir eigentlich zugreifen, das hat sich dann aber verzögert und dann kam diese Nummer mit der Magievergiftung… Und dann sind wir quasi auch schon verhaftet worden. Oder halt, das war ja dann 1985. Keine schöne Erfahrung jedenfalls.

Welche Rolle haben Sie damals genau gespielt? 

Ich sollte ein Auge auf die Experimente haben aus wissenschaftlicher Sicht, für unsere Gruppe. Und einschätzen, wieso weshalb warum. Sowas. Weil eigentlich stand ja was ganz anderes im Fokus als die Experimente, auch wenns aus wissenschaftlicher Sicht schon spannend war. Ich hab also die Experimente überwacht und als dann die Magievergiftung im Raum stand… Das haben dann andere entschieden. Gewollt hat das auf jeden Fall keiner. 

Gab es wirklich Überlebende? 

Gab es die? Auf dem Gedenkstein stehen sie alle. Aber jetzt, wo Sie es sagen, irgendwas klingelt da. Aber das kann ja eigentlich kaum sein.

Wo glauben Sie, wären mögliche Überlebende jetzt? 

Also ich an deren Stelle hätte so viele Kilometer wie möglich zwischen mich und Harrington Hall gebracht. Kann nicht gesund sein, sowas zu überleben. Sonst wüsste man ja, dass es Überlebende gibt.

Würden Sie heute anders handeln als damals? 

Was ist das denn für eine Frage? Würde man das nicht immer? Diese Leute, die behaupten, dass sie alles noch einmal ganz genauso machen würden, die machen sich doch alle was vor. Natürlich würde ich anders handeln.

Warum?

Weil ich dann vielleicht mal eine Nacht durchschlafen könnte.

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