Against Oblivion: Ten Years after the Merseyside Attack

Es gibt sie, diese einschneidenden Ereignisse, bei denen man auch 10 Jahre später noch genau weiß, wo man war und was man getan hat, als man davon erfuhr. Der 1. September 1978 war so ein Tag. An diesem Septembernachmittag kam es zu einem Anschlag im vollbesetzten Stadion des Rugbyvereins Merseyside Athletic in Liverpool. Ziel war die Familie Clark, Inhaber der gleichnamigen Modekette sowie Gründer des Merseyside Projects sowie des Sportvereins Merseyside Athletic.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen rund um den 10. Jahrestag wirft der Daily Observer einen Blick zurück und klärt in einer mehrteiligen Reihe über die Hintergründe auf. 

Teil 1: Die Familie Clark

Ziel des Anschlags vor zehn Jahren war die Familie Clark, die Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Gründung der Kleidungsmarke “Clark’s Clothing” zu Reichtum und Ansehen gekommen war. Aber vor allem seit Frederick Clark 1964 öffentlichkeitswirksam die First Worlderin Emilia geheiratet hatte, war die Familie konservativen Magier*innen ein Dorn im Auge, die diese Heirat für eine alte und traditionsreiche Familie als ungebührlich empfanden. 

Doch damit nicht genug, denn dem Modeunternehmen verhalf dieser Schritt zum endgültigen Durchbruch. Emilia Clark brachte nicht nur ihr Wissen über die angesagtesten Kollektionen der First World mit in die Magische Welt, sondern auch eine Offenheit gegenüber modernen Produktionsmitteln, die eine Massenproduktion ermöglichten – ein Alleinstellungsmerkmal in der Second World. Künftig orientierte sich die Modekette stark an diesen Vorgaben und profitierte finanziell enorm, da sie mit dem Markt der Exceptioners auch eine ganz neue und bis dato vernachlässigte Zielgruppe ins Auge fasste. Gerade in den 1960ern wurden die aufstrebenden Clarks so auch zum Symbol für ein neues Magic Britain – und das einer Zeit, in der große Mengen an Exceptioners in die 2nd World kamen, was bei vielen Gründer- und Konsensfamilien die Angst um die Tragfähigkeit ihres geheimen Systems schürte.

Als Boykottaufrufe und Drohbriefe sowohl gegen Unternehmen als auch die Familie selbst zur Tagesordnung wurden, entschloss sich Fredericks Bruder Winston, dem ein politisches Gegengewicht zu geben, und gründete die Partei der Futurists. Zum einen als Ausdruck der kapitalistischen Ideen, die er durch die 1st World kennen gelernt hatte, zum anderen um sich gezielt für magisch begabte Menschen ohne magische Familientradition zu engagieren.

Auch das Modeunternehmen wollte sich gesellschaftlich engagieren und gründete das Merseyside Project, in dem Menschen bei ihrer Integration in die magische Welt unterstützt wurden, etwa mit Schuluniformen, Lunchpaketen oder Aktivitäten an den Foster Schools in Liverpool. Im Zuge dessen gründeten die Clarks auch den Sportverein Merseyside Athletic, um in der Harrington Rugby League anzutreten. Ein Versuch, jungen Exceptioners ein Zuhause zu geben – auf dem Platz und auf den Tribünen. Merseyside war der erste magische Verein, der neben Harrington Rugby auch Sportarten aus der First World wie den extrem populären Fußball anbot. Ein Politikum, denn viele der alteingesessenen Magier*innen sahen damals ihren Sport Harrington Rugby vom steigenden Interesse am Fußball bedroht, der vor allem in Exceptionerkreisen große Popularität genoss.

Als sich die weiter erstarkende Awakening-Bewegung in den 1970er Jahren radikalisierte und die Stimmung in der magischen Gesellschaft immer angespannter wurde, gerieten die Clarks zunehmend in ihren Fokus. Konservative Kreisen bezeichneten die Familie als Nestbeschmutzer und ideologische Brandstifter, durch ihr Engagement, ihre Offenheit und die offensive Positionierung galten sie als Kapitalisten und Opportunisten.

Im folgenden Teil, der morgen veröffentlicht wird, werden die Ereignisse des Anschlags näher beleuchtet.

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