Der frühe Verhandlungstermin irritiert. Erste Reaktionen reichen von Schock über Wut hin bis zu Trauer. Ganz Magic Britain scheint inzwischen Teil des Falls zu sein. Stimmen aus der Politik äußern sich.
Wie soeben bekannt gegeben wurde, kommt Bewegung in den Fall des Harrington Babys. Die Verhandlung ist überraschend früh auf Januar 1989 terminiert worden. Das bedeutet, dass das ungeborene Kind einer der Harrington Four allem Anschein nach zwangsabgetrieben werden muss.
Erste Reaktionen reichen von Schock über Wut hin bis zu Trauer. Der Fall schlägt mittlerweile so hohe Wellen, dass sich sogar Premier Bail dazu genötigt sieht, vor die Presse zu treten. “Ich mische mich nicht in die Belange der Justiz ein. Ja, es stimmt, dass das System überlastet ist und es oft eine Weile dauern kann, einen Termin für eine Verhandlung anzusetzen. In diesem Fall geht es offenbar nun doch schneller. Das ist doch eigentlich ein Grund zur Freude, denn es bedeutet auch, dass unsere Gerichte alles tun, was sie können, um Verbrecher schnell ihren gerechten Strafen zuzuführen.” Die Aussage erntet spontane Buhrufe der Umstehenden, sodass Bail unter Personenschutz zurück in den Regierungssitz gebracht werden muss.
Tristania Lancaster, die sich auf die Seite der Schwangeren gestellt hat, zeigt sich fassungslos: “Ich bin selbst Mutter. Mein Kind ist das Beste, was mir je passiert ist. Wenn ich daran denke, dass diese Frau nun ihr Kind verlieren wird, nur weil wir einem veralteten Gesetzestext nachhängen, wird mir ganz schlecht. Das muss sich ändern, dafür werde ich kämpfen!“ Ihre Partei, die Freedom Front, rief zu spontanen Protesten in verschiedenen Ortschaften auf, denen Dutzende Magier*innen folgten.
Ein Justizexperte gibt dem Daily Observer unterdessen eine brisante Einschätzung. So sei vieles an dem Fall sehr ungewöhnlich: “Da muss jemand einen Eilantrag gestellt haben, der durchgewunken wurde, sonst würde es nicht zu dieser Vorzugsbehandlung kommen. Ich habe den Eindruck, dass es hier um viel mehr geht als nur ein Baby. Das wirkt auf mich so, als hätte hier jemand seinen Einfluss geltend gemacht. Wir bewegen uns hier in ganz großen Dimensionen. Sowas passiert meistens nur, wenn es um internationale Verwicklungen geht, ich sage mal vorsichtig Richtung Osten, ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen.”
Das wirft ein ganz neues Licht auf die Harrington Four und erneut die Frage auf, was denn überhaupt der Straftatbestand der Vier ist. Dazu schweigen sich Gericht und Broughton Academy, wo die Angeklagten als Wächteranwärter*innen tätig sind, aber bislang eisern aus. So ist nicht bekannt, ob die Vier dort eventuell einem Auftrag nach Kanonischem Recht nachgegangen sind. Fakt ist: Sie sind letztlich wohl nur ein Rädchen im großen internationalen Getriebe. Und das Harrington Baby droht dabei zermalmt zu werden.