Der Summer Rose Cup ist vorbei – und nichts ist wie sonst. Wer trägt das schönste Kleid? Wer hat den auffallendsten Hut? Alles Fragen, die dieses Jahr in den Hintergrund gerückt sind. Natürlich aufgrund der Proteste rund um das Rennen. Aber auch vor illustren neuen Gästen wie dem Russen Boris Blinow. Neureiche, zwielichtige Gestalten, sagen die einen. Die Zukunft von Ascot, sagen die anderen. Wie ist es wirklich? Was macht ein Mann wie Blinow in Ascot? Wir haben uns umgehört.
Wer ist dieser Blinow überhaupt? Oberflächlich ist das leicht zu beantworten. Boris Blinow ist ein russischer Geschäftsmann, der vor einigen Jahren aus der UdSSR nach England gekommen ist. Er lebt in Brighton, betreibt dort zwei Clubs und ist im Import-Export aktiv. Was er genau macht – unklar. Geld bringt es ihm offensichtlich mehr als reichlich. Manche nennen ihn einen Emporkömmling. Er polarisiert, ist anders, fällt auf. Aber egal, was man von ihm hält: Blinow ist unzweifelhaft ein Mann, auf den man achten muss.
Nun hat er es also sogar nach Ascot geschafft. Wie er wohl das Wochenende verbracht hat? In den meisten Logen geht es gesittet zu. Es gibt Schnittchen, Champagner und wenn der Favorit vorne liegt, erlaubt man sich gelegentlich ein zufriedenes Schnauben. Selbst die neueren Mieter*innen überbieten sich in der Regel gegenseitig darin, es den Alteingesessenen nachzutun. Nicht so die Blinows und ihre Gäste.
Wir hätten es zu gerne selbst erlebt, um unseren Leser*innen hautnah und exklusiv von der größten Party des Wochenendes zu berichten. Doch leider zeigte sich Mr Blinow sehr verschlossen in Bezug auf seine Gästeliste. Das hält uns allerdings nicht davon ab, Ihnen den heißesten Klatsch und Tratsch rund um die Blinow-Loge zu präsentieren! Denn ob Mr Blinow es nun wollte oder nicht, seine Loge hat ohne Zweifel Aufmerksamkeit erregt.
Wie wir aus gut unterrichteter Quelle wissen, lief nichts in der Loge Blinow so, wie es Ascot gewohnt ist. Statt Schnittchen soll es Blinis und Piroggen gegeben haben – ein absolutes Novum. Russischer Wodka ersetzte den Pimm’s, aber immerhin floss der Champagner in Strömen. Er floss so sehr, dass die Gäste sehr schnell die gesitteten Standards der High Society hinter sich ließen. Eine wilde Party soll es gewesen sein. Angeblich hielten sich mehrere Prostituierte während der Rennen in der Loge auf. Mitarbeiter*innen berichteten hinter vorgehaltener Hand von äußerst leicht bekleideten Gästen und dem Austausch von Körperlichkeiten, die weit über einen züchtigen Handkuss hinausgingen. Die Loge nach dem Rennwochenende zu reinigen hat angeblich eine ganze Woche in Anspruch genommen – das Mobiliar müsse komplett ersetzt werden. Es hat den feierwütigen Gästen wohl nicht standgehalten.
Noch deutlich mehr als der Zustand von Mr Blinows Loge verrät ein Blick in die Listen der Buchmacher*innen. Der*die mit Abstand erfolgreichste Gewinner*in kommt aus Mr Blinows Loge. Dort hatte jemand einen absolut legendären Riecher und jedes einzelne Rennen richtig gesetzt. Er oder sie darf sich über eine absolute Rekordsumme freuen. Ein Name ist nicht herauszufinden. Ob Mr Blinow noch reicher geworden ist oder eine*r seiner Gäste Fortuna derart beansprucht hat – wir wissen es nicht.
Das Gerücht, Blinow wolle jetzt noch mehr Logen mieten und plane sich in die Rennleitung einzukaufen, kann jedoch guten Gewissens ins Reich der Fantasie verwiesen werden.