Als wahre Goldgrube für Informationen erweist sich bei der Suche nach dem Vater das Gossip Board im Pub nahe der Broughton Academy, Ausbildungsstätte der Harrington Four.
Dieses Board – eine lokale Tradition im Forest of Bowland – erweist sich als wahre Fundgrube für Informationen rund um die potentiellen Mütter. Am Gossip Board kann jede*r den neuesten Klatsch und Tratsch auf einen Bierdeckel schreiben und anpinnen. Sich eine halbe Stunde zu nehmen und das Board zu durchforsten lohnt sich. Devereaux-Montmorency, Merrygold, May – alle Drei sind gut vertreten.
Fakt ist: alle drei könnten die Mutter sein. Alle drei haben Partner. Ja, auch Kayla Devereaux-Montmorency ist Gerüchten zufolge liiert oder pflegt zumindest sehr engen Kontakt ausgerechnet zum vierten Beschuldigten Michael E. Knight. Partners in Crime, Partners in Bed?
Brisant: Merrygold wird wiederholt mit dem Rugby-Spieler Lucas May in Verbindung gebracht – der Bruder von Mitbeschuldigter Livia May. Auffällig oft sei er im Pub zu Gast, angeblich um seine Schwester zu besuchen. Will er nicht doch eher zu Merrygold, die er noch aus ihrer wilden Partyzeit kennt? Ein weiterer Kandidat scheint der Diplomatensohn Alexander Wroxley zu sein. Wroxley, an der Academy ein Jahr über Merrygold, soll Reporter*innen gegenüber auffallend ausfällig geworden sein. Immer dann, wenn die Rede auf Merrygold kam. Aber: jemand ist sich sicher, Merrygold im Sommer in trauter Zweisamkeit mit Kenan Trevelyan bei einem Spaziergang gesehen zu haben. “Zu intim für eine Zufallsbegegnung”, hat die Person auf den Bierdeckel notiert. Trevelyan war Rugby-Profi und spielt bei den Harriers. Passt das nicht gut zu Merrygolds Vorliebe für Sportler?
Bleibt noch Livia May – wer ist ihr mysteriöser Verlobter? Man sieht sie hin und wieder im Gespräch mit einem DJ namens Gordon Kane, heißt es im Pub. Aber ob das gleich auf eine Verlobung hindeutet? Vielleicht müssen wir hier einen anderen Ansatz wählen. Warum ist diese Verlobung so geheim? Es muss sich um jemanden mit Skandalpotenzial handeln! Und da kommt eigentlich nur einer in Frage: Marc Graham, im letzten Jahr direkt aus dem russischen Exil an der Broughton Academy gestartet. Ein Schlag ins Gesicht für die Familie des verstorbenen Edward Hill, dessen Nichte May ist. Und der für seine klare Haltung gegen Exilant*innen bekannt war.
Doch wer auch immer der Vater des Kindes ist. Die viel größere Frage lautet: Warum bleibt er stumm? Warum kämpft er nicht für sein Kind? Es gibt nur drei Möglichkeiten: er kann es nicht, will es nicht – oder er weiß es nicht.
Dabei hätte er durchaus Möglichkeiten, das Kind zu retten. Und eine breite Öffentlichkeit hinter sich. Ein verschobenes Verfahren, das Kind gesund geboren – alle Möglichkeiten stünden ihm offen. Selbst wenn er es nicht alleine aufziehen kann oder will. Optionen gibt es schließlich auch, wenn Eltern von bereits geborenen Kindern eine Gefängnisstrafe antreten müssen. Im besten Fall kümmern sich Familienangehörige um die Kinder. Oft kommen sie aber auch in geeignete Pflegefamilien. Hier greifen die Behörden auf die lose Struktur zurück, die über die Jahre für Exceptioner-Kinder entstand, deren nichtmagische Familien den Kontakt abbrechen.
Möglichkeiten gibt es also. Nur – wird der Vater noch hervorkommen, um sie zu ergreifen? Und falls nicht: Wer wird das Harrington Baby dann retten?
Ein Kommentar zu “Harrington Baby: Who Is the Father?”