Vor zehn Jahren erschütterte der Merseyside-Anschlag Magic Britain. Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen wirft der Daily Observer einen Blick zurück auf die Ereignisse. In diesem Teil stehen die Ermittlungen und die Urteile im Mittelpunkt.
Teil 3: Das Urteil
Nach dem Anschlag begann die fieberhafte Suche nach den Drahtzieher*innen und Täter*innen.
Der Anschlag gilt heute als Auftakt und gleichzeitig einer der größten Schläge der Terrorjahre und wurde der Awakening-Bewegung zugeschrieben, die ihren Namen aus dem Buch „Magic Awakening!“ von Susan Higgs übernommen hat. Dabei handelte es sich nicht um eine kohärente Gruppe, sondern unter dem Begriff Awakening-Bewegung wurden Magier*innen mit einer bestimmten konservativen Geisteshaltung zusammengefasst, die auf eine gesellschaftliche Veränderung drängten, da sie den drohenden gesellschaftlichen Zusammenbruch abwenden wollten.
In den 1970er Jahren gewann diese Haltung große Popularität und zog auch immer mehr junge Menschen an, die beschlossen, aktiv werden zu wollen und dezentrale Aktionen durchzuführen. Eine davon war der Anschlag von Merseyside.
Unmittelbar nach dem Anschlag begannen umfangreiche Ermittlungen, die von keinen geringeren Ermittler*innen als der Broughton Group durchgeführt wurden. Der Broughton Group gelang es schließlich 1980, den vielleicht bekanntesten Magischen Club, den English Rose Circle, aufgrund seiner Verbindung zur Awakening-Bewegung und zum Merseyside-Anschlag zu überführen. Endlich konnten die mutmaßlichen Täter*innen festgenommen werden.
Als Drahtzieher angeklagt wurden schließlich Edmund und Maud Fairfax-Eyre, die aus einer traditionsbewussten Gründerfamilie stammen. Sie zeigten sich noch vor Gericht überzeugt von der Notwendigkeit eines politischen Wechsels und waren bereit, diesen mit allen Mitteln herbeizuführen, um die magische Gesellschaft vor dem Kollaps zu bewahren. Sie waren ebenso bereit, sich dafür zu opfern, damit die 2nd World weiter im Geheimen existieren konnte. Mitangeklagte wwaren Dave Miller, Henry Williams und Rowan Jackson, die ebenso wie die Fairfax-Eyres für schuldig befunden und zum Tode verurteilt wurden.
Die ebenfalls Angeklagten Florence und Verity Devereaux-Montmorency, Thomas Cox, Bethany Williams und Lloyd-Jacob Brown wurden zwar der Mittäterschaft für schuldig befunden, kamen aber mit lebenslanger Haft im Bridgewater Prison davon. Ein Urteil, das für Tumulte im Gerichtssaal sorgte, denn nicht wenige Hinterbliebene hätten lieber die Todesstrafe für alle Beteiligten gesehen. Weitere Verdächtige entzogen sich einer Verurteilung durch eine Flucht ins Exil nach Russland.
Im kommenden Teil beleuchten wir die Folgen des Anschlags auf den Verein Merseyside Athletic und die Familie Clark.