Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen wirft der Daily Observer einen Blick zurück auf die Ereignisse rund um den Merseyside-Anschlag, der vor zehn Jahren Magic Britain erschütterte, und klärt in einer mehrteiligen Reihe über die Hintergründe auf.
Teil 2: Der Anschlag
Das Stadion von Merseyside Athletic an der Scotland Road war am 1. September 1978 mit fast 10.000 Menschen brechend voll, denn alle wollten das Spiel der Liverpooler gegen den Spitzenclub Bath Academics sehen. Wie immer gab es rund um das Spiel viele Aktionen, um auch marginalisierten Gruppen den Zugang zu dem Sport der magischen Welt zu erleichtern: Für wenig Geld wurden Limo und Fish’n’Chips verkauft und der Fanshop – natürlich mit Kleidung aus dem Hause Clark – gewährte allen Exceptionern Rabatte.
Um 15:24 Uhr kam es schließlich zur Katastrophe: Mehrere Explosionen erschütterten die vollbesetzte Haupttribüne des Stadions. Maggie O’Hare, damals im Fanshop von Merseyside tätig, erinnert sich: “Es gab einen lauten Knall und keiner wusste am Anfang überhaupt, was los war. Plötzlich ist überall Staub aufgestiegen und Menschen haben geschrien. Zuerst dachte ich, eine Tribüne ist eingestürzt. Bis dann einige riefen “Explosionen, das waren Explosionen!” Die Leute haben Panik bekommen und sind Richtung Ausgang gelaufen. Ich wusste gar nicht wohin und bin dann einfach mitgelaufen. Bloß raus, bloß weg! Es war schrecklich!”
Die Folgen des Anschlags waren fatal: Insgesamt 53 Menschen kamen an diesem Tag ums Leben, viele weitere wurden durch die Explosionen traumatisiert und für ihr Leben gezeichnet. Die Familie Clark wurde besonders hart getroffen, denn mit Theodore, Malcolm und Ethel kamen alle drei Kinder von Clubbesitzer Frederick Clark ums Leben, zusätzlich starb Hugo, der Sohn von Politiker Winston Clark. Mit dessen Schwester Leigh Clark überlebte nur ein einziges Kind der jüngsten Generation der Familie den Anschlag. Auch viele Mitarbeitende und Unterstützer*innen der Familie und des Merseyside Projects waren unter den Opfern, darunter auch mehrere Wächter*innen, die sich teilweise ehrenamtlich in dem Projekt engagiert hatten und teilweise noch versuchten, die Täter*innen vor Ort zu stellen.
In den kommenden Teilen beleuchten wir die Verfolgung und Verurteilung der Täter*innen sowie die Folgen des Anschlags, die bis heute das Leben vieler Menschen beeinflussen.