Das große Backen ist vorbei, die Sieger*innen sind gekürt – herzliche Glückwünsche an dieser Stelle an den ersten Platz, Yemaya Valmere. Doch was noch vor uns steht, ist die traditionelle „Woche der Kritik“, bei der die Juror*innen ihre Kommentare zu den einzelnen Kandidat*innen abgeben. So sehr das Publikum diese Woche liebt, so sehr fürchten sie die Teilnehmer*innen. Nicht umsonst, sitzen doch Koryphären wie Mortimer Slinkhardt und spitze Zungen wie unser Reporter Harry Price in der Jury.
Für den ersten Eklat sorgte jedoch eine ganz andere Jurorin: Medeia Kaldewey, Anwärterin an der Broughton Academy und erstmals in der Jury vertreten. Sie sprach dem umstrittenen Kandidaten Oscar Thornton, der mit einem Gebäck namens „Rute“ teilnahm, das Britisch-Sein ab. Ein Urteil, das den magischen Künstler sehr getroffen hat.
„Eine schlechte Bewertung war zu erwarten, aber dass mir die Britishness aberkannt wird, lässt mein Herz-Chakra bluten“, gab Thornton in einer Pressemitteilung bekannt. „Wer bestimmt denn über das, was britisch ist und was nicht!? Ein Abkömmling des steinreichen Kaldewey-Clans? Ist das die magische Gesellschaft in der wir leben wollen? In der das Kapital über unsere nationalen Werte bestimmt? Das bringt mein Gleichgewicht durcheinander und macht mich zornig – nennt mich ruhig einen zornigen Zauberer.“
Thorntons Beitrag gilt als der Kontroverste ist in diesem Jahr. Das Publikum reagierte größtenteils unsicher bis verstört, einige lobten jedoch die bodenständige und/oder kunstvolle Performance. Es reichte immerhin für den fünften Platz. Das freute ihn, er gab direkt nach Verkündung der Sieger*innen bekannt, damit nicht gerechnet zu haben.
Ms Kaldeweys Kommentar schien ihn trotzdem im Innersten getroffen zu haben. Er sah sich nicht nur als Mensch, sondern auch als Künstler diskreditiert – und ging direkt zum Gegenangriff über:
„Es ist kein Wunder, dass es Mr. Nigellus ist, der ein offenes Ohr für uns magische Künstler hat und freigiebig in unsere Arbeit investiert. Während die Kaldewey auf ihrem Geld hockt und auf Auktionen ihr Vermögen in Schmuck steckt. Sie wird uns als besonders volksnah präsentiert, aber mit ihrer Herablassung und ihrem Snobismus sehe ich für sie keine Zukunft.“
Steckt darin also indirekt auch Kritik am Bake Off selbst und der Wahl der Jury? Nun, es wäre nicht das erste Mal, dass ein*e Teilnehmer*in mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist und die Schuld überall, nur nicht bei sich selbst sucht. Und wie sagte Oscar Thornton nicht unlängst selbst: „Ich bin Künstler und kein Bäcker.“