One planet for both worlds

Weitestgehend abgeschottet leben wir versteckt in unserer 2nd World, einer ökologischen Nische, die wir aufgesucht haben, um zu überleben. Denn darum geht es in einem begrenzten Lebensraum. 

Kommt Druck auf eine Population, dann muss sie sich was einfallen lassen, entweder ihr Verhalten ändern oder sich eben an eine andere Nische adaptieren. Die magische Gesellschaft tat beides. Sie lebt so gut es geht isoliert, immer unter der Prämisse “Perfektes Mimikry”. Doch auch wenn wir 2nd World sagen, so ist uns allen bewusst – wir leben auf dem gleichen Planeten wie die nicht magischen Menschen. Und müssen still und leise zusehen, wie sie ihn zerstören und damit uns unsere Lebensgrundlage nehmen.

Die wirtschaftliche Stagnation und die Ölpreiskrise haben Anfang der 1980er Jahre dazu geführt, dass die Umweltpolitik in der 1st World nicht mehr so hoch auf der politischen Agenda stand. In den 1980er Jahren erleben wir eine Vielzahl von Umweltkatastrophen, die eine starke Auswirkung auf das öffentliche Bewusstsein hatten: der Saure Regen, das Waldsterben, das Ozonloch und das Artensterben. Vergeblich warten wir auf ein schneller wachsendes, umweltpolitisches Bewusstsein daraus resultierenden politischen Druck, dass Umweltthemen politische Aufmerksamkeit erlangen. 

In Bezug auf den Sauren Regen entstand in internationaler Zusammenarbeit das Helsinki-Protokoll zur Reduzierung der Schwefelemissionen bzw. deren grenzüberschreitender Stoffströme um mindestens 30 %, das letztes Jahr in Kraft getreten ist. Wie erfolgreich das sein wird, bleibt abzuwarten. Zumal es fast 20 Jahre gedauert hat, bis es zu dieser Einigung gekommen ist.

Schon ganz anders sieht es beim Ozonloch aus. Hierbei handelt es sich um eine starke Ausdünnung der Ozonschicht, wie sie 1985 erstmals am Südpol über der Antarktis festgestellt wurde,Die Ursachen der Ozonzerstörung sind hauptsächlich radikalische Chloratome aus chlorierten organischen Verbindungen, die zusammenfassend als Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) bezeichnet werden. Obwohl das bekannt ist, schafft es die gesamte 1st World nicht, gemeinsam effektive Maßnahmen zu ergreifen. Im Gegenteil, ihre Vorbilder wie Jon Bon Jovi benutzen Unmengen Haarspray, die FCKW enthalten. Hauptsache die Haare liegen, auch wenn die Folgen des Freisetzens von FCKW bekannt sind: Die damit verbundene höhere UV-Strahlung begünstigt einige Hautkrebsarten und auch das Risiko, an grauem Star oder einer Immunschwäche zu leiden. Außerdem hat UV-Strahlung vielfältige Auswirkungen auf Ökosysteme. Insbesondere schadet sie Lebewesen, die knapp unter der Wasseroberfläche leben. Das hat wiederum Auswirkungen auf alle biologischen Kreisläufe, in die solche Spezies eingebunden sind. Und starke UV-Strahlung schädigt Pflanzen und mindert damit Erträge in der Landwirtschaft.

Das Absurde ist – die First World hat sogar Studien in Auftrag gegeben, die den Ist-Zustand erfassen und den weiteren Verlauf bewerten sollen. Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts über den weltweiten Zustand der Natur sind: 85 Prozent der Feuchtgebiete sind bereits zerstört, seit dem späten 19. Jahrhundert sind rund die Hälfte aller Korallenriffe verschwunden, neun Prozent aller Nutztierrassen sind ausgestorben, in diesem Jahrzehnt sind rund 50 Millionen Hektar tropischer Regenwald abgeholzt, 15 Prozent der Landfläche des Planeten gelten als ökologisch heruntergewirtschaftet und können nicht mehr genutzt werden und durch die anhaltende Zerstörung von Küstengebieten wie Mangrovenwäldern ist die Lebensgrundlage von bis zu 300 Millionen Menschen gefährdet.

„Die globale Rate des Artensterbens ist mindestens um den Faktor zehn bis Hunderte Male höher als im Durchschnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre, und sie wächst“, zitiert Marcus Birmingside aus dem Bericht. Birmingside ist Spitzenkandidat der ökoliberalen Kleinstpartei, die Themen wie Umweltschutz und Tierschutz abdeckt, vor allem aber ein Sammelbecken darstellt, das den Zeitgeist der alternativen Randgesellschaft der magischen Welt abbildet. “Es ist frustrierend, wir können nichts machen, nur zugucken”, fasst Birmingside müde zusammen. “Ich bin über 90 Jahre alt und habe mich noch nie so ohnmächtig gefühlt.”

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